Campingratgeber – Bewährte Tipps aus der Praxis

Campingtipps

Camping ist auch im Jahr 2018 noch nicht außer Mode gekommen. Das Übernachten im Zelt ermöglicht einen engen Kontakt zur Natur. Einige Leute wählen einen Campingplatz, weil er die günstigste Form der Unterbringung im Urlaub ist. Für andere – extremere Touristen – ist dies die einzige Möglichkeit, in den wilden Bergen zu wandern. Eines ist sicher – zumindest einmal im Leben lohnt es sich, in einem Zelt zu schlafen.

Hier sind einige der grundlegenden Fragen, die sich vor einer „Zelt-Reise“ stellen – besonders wenn wir es zum ersten Mal tun.

Wie wählt man ein Zelt, das zu unseren Urlaubsplänen passt?

Für längere Reisen, bei denen wir nicht oft umziehen, empfehlen wir ein Modell mit einer Kapazität zu wählen, die größer ist als die Anzahl der Menschen, die darin schlafen sollen. Das erhöht definitiv den Komfort und schafft Freiraum, den Sie zu schätzen wissen werden. Wenn Sie eine Autofahrt planen, lohnt es sich, einen Kompromiss zwischen der Größe des Zeltes, was Komfort bedeutet, und der Möglichkeit des einfachen und schnellen Zusammenfaltens des Zeltes zu finden.

Für Ausflüge, bei denen wir wandern und alles auf dem „eigenen Rücken“ tragen, lohnt es sich, ein 2-Personen-Zelt (maximal 3 Personen) zu nehmen. Das Gewicht des Zeltes während der Reise sollte auf 2 Personen verteilt werden. Bspw. trägt eine Person den Rahmen und die Heringe, die andere das Zelt und die Schlafsäcke. Achten Sie unbedingt auf das Gewicht. Hochwertige 2-Personen-Zelte wiegen unter 2 Kg.

Müssen wir vor der Abreise etwas mit dem Zelt machen?

Vor der Abreise empfehlen wir Ihnen, das Zelt aufzustellen und zu überprüfen, ob es vollständig ist. Das sollten wir rechtzeitig tun, z.B. eine Woche vor der Abreise, um ausreichend Zeit zu haben, ggf. Ersatzteile zu besorgen. Mitunter stellen wir auch einen Defekt fest, der kurzfristig repariert werden muss. Es lohnt sich, solche nervösen Situationen zu vermeiden. Überprüfen Sie daher das Zelt rechtzeitig vor dem Campingurlaub!

Brauchen wir eine Campingtoilette und wie findet man ein gutes Modell?

Wer nicht auf Campingplätzen übernachtet, ist auf eine eigene Campingtoilette angewiesen. Sein Geschäft in freier Wildnis zu erledigen ist nicht nur unangenehm sondern teilweise auch verboten.

Eine tragbare Campingtoilette kann das Leben in der Natur einfacher machen. Dazu müssen wir allerdings erst einmal das richtige Campingklo finden. Es gibt unterschiedliche Arten von Toiletten. Wir können uns für ein kleines und leichtes oder großes und schweres Modell entscheiden. So bietet Dometic beispielsweise kleine kompakte Toiletten (Serie 970) an. Sie sind aus ABS-Kunststoff gefertigt, wodurch sie ein geringes Gewicht von ca. 5-6 kg haben. Der Abfallbehälter hat ein Fassungsvermögen von 8,7 Litern und der Abwassertank kann (je nach Ausführung) 9,8 oder 18,9 Liter fassen. Verunreinigungen werden wie in einigen Toiletten zu Hause hinuntergespült, indem der Griff angehoben und dann abgesenkt wird, was einen Luftdruck erzeugt. Eine solche Campingtoilette kostet etwa 100 – 150 Euro.

Die Toilettenserie Dometic CT 3000 ist eine etwas weniger mobile Lösung, deren „Luxus“ durch den keramischen Innenraum der Toilettenschüssel zur Geltung kommt. Da die Keramik nur der innere Teil ist, ist das gesamte Gerät 30% leichter als eine vollkeramische Toilette. Gleichzeitig erhöht die Verwendung von Keramik die Klasse der Toilette im Vergleich zu Sanitäranlagen, die vollständig aus Kunststoff bestehen. Diese Toilette ist für Campingausflüge mit dem Zelt ungeeignet. Sie findet eher in Wohnmobilen mit engen Toilettenräumen Anwendung. In einem engen Raum ist es auch sehr praktisch, die Schale in beide Richtungen um 90 Grad drehen zu können. Dadurch lässt sich die Toilette bequem an die Grundrisse des Badezimmers im Wohnmobil anpassen. Erwähnenswert ist auch, dass die Toilette mit einem SOG-Abgassystem ausgestattet ist, das unangenehme Gerüche nach außen abführt.

Toiletten der Dometic CT 3000 Serie sind zum Preis von ca. 500 Euro erhältlich.

Auch der größte Wettbewerber von Dometic, Thetford, bietet Toiletten zu ähnlichen Preisen an. Die größere, fest installierte Toilette C 200 verfügt über einen Abwassertank mit einem Fassungsvermögen von 17 Litern, während die kompakten Modelle (je nach Ausführung) 12 oder 21 Liter Abwasser aufnehmen können.

Eine Toilette zu haben ist auch mit der Notwendigkeit verbunden, sie sauber zu halten. Es ist am besten, speziell für sie entwickelte Mittel zu verwenden. Kapseln können nützlich sein, die in den Sanitärbehälter geworfen werden und die Abfälle zersetzt und unangenehme Gerüche verhindert. Spezielle Toilettenflüssigkeiten haben eine ähnliche Wirkung. Es wird auch empfohlen, spezielles Toilettenpapier zu verwenden, das sich schneller auflöst als das in der Hausinstallation verwendete Papier.

Nach welchen Kriterien wählen wir einen Campingplatz aus?

Wir wählen sie nach der Art und Weise, wie wir unsere Zeit verbringen. Wenn Sie einen längeren Aufenthalt auf dem Campingplatz planen, sollte der ideale Ort für einen längeren Aufenthalt flach, windgeschützt und in den Nachmittagsstunden im Schatten liegen. Starkes Sonnenlicht (UV-Strahlung) kann trotz hoher Qualität der verwendeten Materialien zu Verfärbungen am Zelt führen. Aus zwei Gründen sollten Sie das Zelt jedoch nicht direkt unter den Bäumen aufstellen: Erstens besteht die Möglichkeit, dass die Außenhaut des Zelts durch ätzenden Vogelkot verschmutzt und verfärbt werden, und zweitens tropft nach dem Regen das Wasser für lange Zeit von den Bäumen. Vor dem Aufstellen des Zeltes sollte der gewählte Ort gründlich „gereinigt“ werden. Steine und Äste sollten entfernt werden, und in stark frequentierten Bereichen – leider auch Glas, Nägel, Drähte usw..

Es ist anders, wenn wir mit einem Rucksack auf dem Rücken wandern und jeden Tag an einem anderen Ort campen. Während solcher Reisen bauen wir oft Zelte in der Dunkelheit auf. Die Grundkriterien für die Auswahl eines Campingplatzes sind die Ebenheit des Geländes und die Nähe zur Trinkwasserquelle. Um Besuche von Naturschützern oder Polizisten zu vermeiden, sollten auch die örtlichen Campingvorschriften berücksichtigt werden.

Woran sollten wir denken, wenn wir ein Zelt aufschlagen?

Wir empfehlen, insbesondere nach dem Kauf eines neuen Zeltes, die Anleitung vor der Abreise sorgfältig zu lesen. Am besten nutzen Sie einen freien, sonnigen Nachmittag, indem Sie ein Zelt auf der Wiese aufstellen und sich mit dem Bau in der Praxis vertraut machen. Auf diese Weise vermeiden wir nervöse Situationen beim Aufbau des Zeltes nachts oder bei Regen. Wenn wir es vorher zu Hause tun, werden wir viel entspannter damit umgehen. Die neuesten Zelte haben inzwischen oftmals Anleitungen zum Aufbau auf YouTube. Es lohnt sich, sie anzusehen.

Wenn Sie das Zelt auf steinigem Boden aufstellen, lohnt es sich, Steine mit scharfen Kanten zu entfernen, und wenn es die Zeit- und Wetterbedingungen zulassen, können Sie den Boden für das Zelt vorbereiten, indem Sie flache Steine legen. Dies ist zeitaufwendig, vermeidet aber Schäden am Zeltboden. Außerdem sollten Sie bei windigen Verhältnissen die Heringe zur Befestigung des Zelts tief in die Erde drücken, um einen festen Stand zu gewährleisten.

Worauf ist sonst noch zu achten?

Beim Camping in Zelten lohnt es sich, sich an das Phänomen der Kondensation von Wasserdampf zu erinnern. Die Zeltbewohner produzieren Feuchtigkeit (Atmung, Verdunstung durch die Haut). Diese Feuchtigkeit kondensiert an den Innenwänden. Die Beseitigung der Auswirkungen dieses physikalischen Phänomens basiert auf einer maximalen Belüftung des Zeltes. Wenn es die Wetterbedingungen zulassen, lohnt es sich, das Zelt für die Nacht zu öffnen oder die Seitenfenster zu öffnen. Bei anderen Zelten lohnt es sich, das obere Lüftungsdach abzunehmen (wenn wir natürlich keine Regenfälle erwarten).

https://www.ndr.de/ratgeber/reise/So-macht-Uralub-im-Zelt-richtig-Spass,camping332.html

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