Für die Vermögensanlage einer Stiftung existieren viele verschiedene Modelle. Nachfolgend wird verdeutlicht, was es damit im Einzelnen auf sich hat.
Die Vermögenswerte von Stiftungen können unterschiedlicher nicht sein. Während die meisten Stiftungen über Geldvermögen verfügen, gibt es außerdem Stiftungen, deren Werte auf Immobilien, Unternehmensanteilen oder sozialen Betrieben fußen. Es sind auch weitere Sachwerte denkbar. Zudem gibt es Stiftungen, deren Gründung finanziert wurde. In den meisten Fällen geschieht das durch ein Annuitätendarlehen. Stiftungsgründer nutzen zur Berechnung der Annuität einen Annuitätenrechner um die Machbarkeit und Sinnhaftigkeit Ihrer Stiftungsfinanzierung zu berechnen.
Bei all diesen Vermögenswerten wird ein und dasselbe Ziel verfolgt. Alle Stifter möchten aus ihrem Vermögen den meisten Ertrag bzw. die größte Wirkung erzielen. Die Strategien bei der Erreichung der Ziele sind jedoch durchaus verschieden. Das Ziel des Vermögens ist dabei größtmögliche Stabilität. Denn das Stiftungsvermögen, gleich welcher Art, bleibt bei den meisten Stiftungsformen konstant. Das heißt, es wird nicht verbraucht. Um das Stiftungsziel zu erreichen, soll das Vermögen Rendite erzielen, welche für die Finanzierung des Stiftungszieles eingesetzt wird.
Anlageformen für Stiftungen
Zu den Anlageformen für Stiftungen gehören im Grunde genommen alle Geldanlagen, die in der freien Wirtschaft verfügbar sind. Häufig orientieren sich die Geldanlagen allerdings auch am Zweck der jeweiligen Stiftung. Denn es macht Sinn, dass der Stifter sein Kapital nicht nur ertragsabhängig anlegt, sondern dabei auch nachhaltig und zielorientiert denkt. Die nachfolgende Liste zeigt unterschiedliche Möglichkeiten, sein Geld anzulegen.
- Investition in Immobilien und Grundstücke
- Beteiligungen an Unternehmen
- soziale Betriebe
- Aktienfonds
- festverzinsliche Anlagen
- Tagesgelder
- Vergabe von verzinsten Krediten
- Wertpapiere
Anlagenrichtlinien und Satzungsvorgaben
Die Vorgaben, bzgl. Anlagenrichtlinien und Satzungsvorgaben können von Stiftung zu Stiftung stark variieren. Sie hängen von mehreren Faktoren ab. Ein großes Thema ist hier der Wille des Stifters. Und das zu Recht. Denn ein Mensch, der großzügig sein Kapital zur Verfügung stellt, um gesellschaftliche Ziele zu verwirklichen, sollte auch bei der Anlage seiner Gelder mitreden dürfen. Aktuell wird beobachtet, dass Stiftungsräte häufig bereits bei den Vorüberlegungen der Vermögensbewirtschaftung darauf achten, dass auch das Vermögen im Sinne der Stiftung arbeitet.
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen stellt die Ergebnisse einer Umfrage in der Niedrigzinsphase Mitte des Jahres 2017 vor. In dieser Umfrage wurde die Vermögensbewirtschaftung im Sinne der wirkungsorientierten Kapitalanlage in den Mittelpunkt gerückt. Dabei stellte der Bundesverband Deutscher Stiftungen fest, dass bereits fast ein Viertel der befragten Stiftungen die verfügbaren Gelder wirkungsorientiert anlegt.
Für Stiftungen sind Niedrigzinsphasen generell eine schwierige Zeit. Konservative Geldanlagen mit zinsabhängigen Kapitalerträgen werfen weit weniger Gewinn ab. Daher macht es Sinn, sich nach anderen Anlagemöglichkeiten umzusehen. Und hier kommt die wirkungsorientierte Geldanlage ins Spiel. Ziel ist, bereits mit den verwendeten Geldern im Sinne der Stiftung zu arbeiten.
Beispielsweise investiert die Deutsche Rockmusik Stiftung in Proberäume für Musiker. Sie erwirbt, renoviert und vermietet Räumlichkeiten. Eine gute Idee, die sich mehrfach auszahlt. Die Mieteinnahmen generieren neue Erträge. Die Förderer der Stiftung sehen, dass ihre Gelder im Sinne des Stiftungszieles eingesetzt und vermehrt werden. Die unterstützten Künstler fühlen sich der Stiftung mehrfach verbunden. Damit gibt die Deutsche Rockmusik Stiftung ein großartiges Beispiel wirkungsorientierter Vermögensbewirtschaftung.
Entsprechend der Unterschiedlichkeit der Vermögenswerte bleibt es auch den Stiftern überlassen, wie sie ihre Gelder anlegen. Viele Stiftungsverantwortliche setzen derzeit auf eine Streuung der Vermögenswerte. Allerdings sind viele Anlageformen mit einem gewissen Risiko verbunden. Gerade kleinere Stiftungen müssen sich Gedanken machen, wie sowohl Verwaltungsaufgaben als auch die Ziele der Stiftung über die Erträge zu finanzieren sind. Aus diesem Grund ist es verständlich, dass bereits der Einsatz der Gelder direkt oder indirekt mit dem Zweck der Stiftung verbunden ist.
Stiftungen verfügen in der Gesellschaft über ein positives Image. Immerhin stellt der Stifter einen Teil seines Vermögens selbstlos einer gemeinnützigen Sache zur Verfügung. Laut einer Infografik der Tageszeitung „Die Welt“ aus dem Jahr 2013 widmeten sich damals bereits fast ein Drittel aller deutschen Stiftungen sozialen Zwecken. Mit einer durchdachten Vermögensbewirtschaftung sichert der Stiftungsrat nicht nur den dauerhaften Bestand der Stiftung. Ebenso fördert er die Akzeptanz der Stiftung in der Öffentlichkeit.
Im besten Fall generiert eine nachhaltige und wirkungsorientierte Vermögensbewirtschaftung zusätzliche Förderer der Stiftung.
Auf Stiftungen.org finden Sie weiterführende Informationen zu Vernetzungsangeboten, Veranstaltungsangeboten, interessante Fallbeispiele und Angebote von Stiftungspartnern.
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