Wie gesund sind Wasserbetten?

Wasserbetten sind zwar relativ kostenintensive Schlafgelegenheiten, werden jedoch als besonders gesund eingestuft. Doch während passionierte Käufer der Betten diesen Standpunkt unterstreichen, zweifeln Mediziner am gesundheitlichen Nutzen der Wasserbetten.

Geteilte Meinungen über Wasserbetten

Während sich Tausende an Menschen in Wasserbetten rundum wohlfühlen und die Schlafgelegenheiten als Gipfel der Entspannung empfinden, gleichen Nachtlager für andere Menschen einem Alptraum. Mit Wasser gefüllte Betten polarisieren, aber dennoch können sich immer mehr Menschen für diese Möbel begeistern. Nach Aussagen von Möbelspezialistin Doris Haselmann schlafen mittlerweile rund fünf Prozent aller Deutschen auf Wasserbetten. Tendenz steigend.

Schlafstätten in verschiedenen Ausführungen

Ein gutes Wasserbett kostet mindestens 2.000 Euro. Bei der Wahl eines geeigneten Modells können sich Käufer zwischen Hardside- oder Softside-Ausführungen entscheiden. Hardsidemodelle waren die ersten Wasserbetten, bei denen ein stabiler Bettrahmen die Wassermatratze aufnimmt und bündig mit den Matratzen abschließt. Ein sogenanntes Softside-Modell ist hingegen selbsthaltend und steht deshalb frei oder kann in jeden Bettrahmen nach Wahl integriert werden.

Positive Effekte für Hausstaub-Allergiker

Wer Wasserbetten kaufen möchte, profitiert ebenfalls von positiven Eigenschaften für Allergiker. Da das Matratzenvinyl einfach feucht abgewischt werden kann, sind die Nachtlager auch gut für Hausstaub-Allergiker geeignet. Die Staub und Schweiß aufnehmende Textilauflage sollte regelmäßig gewaschen werden. Dennoch ist nicht ganz klar, wie gesund das Mobiliar generell ist. Ein großer Vorteil der Betten besteht darin, dass eine optimale Körperanpassung bei einem geringstmöglichen Auflagedruck gewährleistet wird. In einem „normalen“ Bett ist der Auflagedruck hingegen wesentlich höher. Dieser Effekt führe wiederum zu einer beeinträchtigten Zirkulation des Bluts. Zudem drohen häufig Rückenschmerzen.

Eine Wohltat für die Bandscheibe?

Nächtliche Wälzorgien reduzieren sich in Wasserbetten auf ein Minimum. Ob der Mangel an nächtlichen Bewegungen jedoch ein Vor- oder Nachteil ist, ist nicht ganz geklärt. Viele Mediziner vertreten den Standpunkt, dass Bandscheiben die nächtliche Bewegung für eine Aufnahme von Nährstoffen und Flüssigkeit benötigen. Es heißt, dass ein gesunder Mensch deshalb bis zu 60-mal pro Nacht seine Schlafposition wechseln solle.

Wasserbetten sind für Schwangere ungeeignet

Grundsätzlich gibt es keine Diagnose, die einen Schlaf auf Wasser generell ausschließt. Die hohe Lage der Beine beeinflusse die Gesundheit sogar positiv. Diese Position wirkt sich beispielsweise positiv auf alle Patienten aus, die an Krampfadern, Rheuma, Bandscheibenvorfällen oder Hexenschüssen leiden. Detlef Detjen als Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken aus dem niedersächsischen Selsingen betont ebenfalls, dass Wasserbetten zuerst für Krankenhäuser konzipiert wurden. Doch seiner Meinung nach sind die Schlafstätten aus schlafmedizinischer und orthopädischer Perspektive für den Hausbedarf nicht unbedingt empfehlenswert. Ein deutlicher Nachteil der Wasserbetten liegen beispielsweise für schwangere Frauen darin, dass ihr Körper auf den Nachtlagern zu tief einsinkt und die Beine im Gegenzug zu hoch liegen. Im Gegensatz zu einem Bett mit Lattenrost könnten die Einstellungen allerdings nicht individuell angepasst werden.

Keine Angst vor der Seekrankheit

Andere Menschen haben die Befürchtung, dass sie durch schaukelnde Bewegungen in dem Nachtlager schlechter schlafen oder sogar seekrank werden. Doch diese Befürchtung ist weitgehend unbegründet. Schließlich sind in die Matratze des Betts spezielle Vliese integriert, die sich voll Wasser saugen und dadurch Bewegungen dämpfen. Im Fachhandel gibt es eine große Vielzahl an Abstufungen, die von unberuhigten Systemen – den Freeflow-Matratzen – bis hin zu deutlichen Beruhigungsstufen reichen.